Geschichte und Tradition:
Als der Katholische Bürgersöhneverein im Jahr 1904 – vor sage und schreibe mehr als 110 Jahren – erstmals mit dem Theaterspielen begann, betrat er völliges Neuland. Jährlich wurden zwei unterschiedliche Stücke dargeboten. Daraus entwickelte sich eine langjährige Tradition, die alle 25 Jahre mit der Aufführung der Agnes-Bernauer-Festspiele ihren Höhepunkt fand.
Doch im Jahr 1993 nach einem sensationellen Erfolg des Stücks „Ziag Di aus Josef“ wurde der Rathaussaal wegen Baufälligkeit gesperrt und die alte Tradition schien ein jähes Ende gefunden zu haben. Alle Bemühungen schienen zwecklos, da kein geeigneter Spielort für die Aufführung eines Bauerntheaters in Vohburg und Umgebung zu finden war.
Das 250-jährige Vereinsjubiläum und die damit verbundenen Agnes-Bernauer-Festspiele veranlasste die Kolpingsfamilie dazu, nicht aufzugeben und im Januar 1998 in der Schulaula mit „Der Roßwirt“ den alten Brauch wieder aufleben zu lassen. Es folgten Stücke wie „Der bayerische Protektulus“, „Der Rauberpfaff“ und im Jahr 2000 der Klassiker „Lumpazi Vagabundus“.
Nach dem grandiosen Erfolg der Agnes-Bernauer-Festspiele auf dem Vohburger Burgberg konzentrierte man sich fortan auf die Freilichtaufführungen unter der Leitung des Agnes-Bernauer-Festausschusses. Doch eine Fortführung der bekannten Bauerntheater schien nach wie vor nicht möglich.
Erst mit der Fertigstellung des Kulturstadels waren in Vohburg Räumlichkeiten entstanden, die die Kolpingsfamilie dazu veranlasste, sich doch wieder mit den Planungen eines klassischen Bauerstücks zu beschäftigen.
Im Frühjahr 2014 hatte das Warten ein Ende gefunden. Unter der Projektleitung von Fritz Reichel, Ramona Kania, Christian Hagn und Erwin Schneeberger führte die Kolpingsfamilie Vohburg nach fast 15-jähriger Pause erstmals wieder ein „klassisches“ Bauerntheater auf. Gezeigt wurde das Stück „Der Streithammel“.
Dank des großen Zuspruchs durch die Bevölkerung und des tollen Erfolges soll diese Tradition nun im 2-jährigen Rhythmus weiter geführt werden - abwechselnd zu den Freilichtauffühungen des Festspielausschusses der Kolpingsfamilie.
Den Notizen und Protokollen der vorangengenagenen Verantwortlichen ist es zu verdanken dass wir alle Titel der bisher aufgeführten Stücke bis ins Jahr 1904 zurück kennen.
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